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Was passiert bei einer Harnblasenspiegelung?


Bei der sogenannten Zystoskopie kann der Urologe die Harnröhre und -blase von innen anschauen – und der Patient auf Wunsch mit ihm. Für eine zuverlässige Diagnose ist dieses Verfahren häufig unverzichtbar.
 
Wenn Urologie-Patienten Blut im Urin bemerken, an wiederkehrender Blasenentzündung leiden und/oder ungewöhnlich oft Wasser lassen müssen, können das Anzeichen einer ernsten Erkrankung sein. Daher wird in solchen Fällen zur Abklärung häufig eine Harnblasenspiegelung angesetzt, fachsprachlich Zystoskopie genannt. Der Urologe führt dazu ein Untersuchungsgerät in die Harnröhre ein, mit dem er nicht nur ins Körperinnere schauen, sondern gegebenenfalls auch Proben entnehmen kann. Wenn der Patient es wünscht, kann er auf einem Bildschirm das ärztliche Wirken verfolgen.
 
So lassen sich beispielsweise Harnröhren-Verengungen, Blasensteine, Prostata-Vergrößerungen oder auch Blasentumore aufspüren – eine Zystoskopie kann mithin lebensrettend sein. Sie genießt allerdings einen gewissen Ruf, da bis vor wenigen Jahren noch ein starres, bleistiftdickes Rohr in die Harnröhre geschoben werden musste, was für die Patienten prinzipiell nicht angenehm ist. Das hat der medizinisch-technische Fortschritt allerdings glücklicherweise geändert.
 
Flexible Endoskope sorgen für mehr Komfort
„Die modernen Endoskope verursachen wesentlich weniger Unannehmlichkeiten bei einer Zystoskopie als ihre starren Vorgänger, da sie aus einem flexiblen, elastischen, dünnen Schlauch bestehen“, betont der Urologe Dr. Volker Brenneke aus Berlin-Prenzlauer Berg. Die Spitze dieser Hightech-Endoskope ist vom Arzt steuerbar, was die Rundumsicht erleichtert. Um eine möglichst schmerzfreie Zystoskopie zu gewährleisten, wird vor dem Einführen ein mit Betäubungsmittel versetztes Gleitgel in die Harnröhre injiziert. Außerdem wird die Blase mit einer Flüssigkeit aufgefüllt, damit sie keine Falten wirft (dementsprechend müssen die Patienten auch nicht mit leerer Blase zu dieser Untersuchung erscheinen). Üblicherweise dauert eine Zystoskopie nur wenige Minuten.
 
Wie jede invasive Untersuchung birgt sie natürlich auch einige Risiken, etwa Entzündungen durch eingetretene Bakterien, Harnröhren-Verengungen durch Narben oder eine Irritation des Blasenschließmuskels. Diese Komplikationen treten jedoch sehr selten auf. Im direkten Anschluss an die Zystoskopie kommt es dagegen häufig für einige Stunden oder Tage zu Schmerzen beim Urinieren oder zu leichten Blutbeimengungen im Urin. Diese Untersuchungsfolgen lassen sich mit einer hohen Flüssigkeitsaufnahme abschwächen.
 
Aus diesen Gründen greifen versierte Fachärzte nicht ohne triftige Indikation zu diesem Diagnoseverfahren. So auch Dr. Brenneke: „Wenn man auch ohne Zystoskopie zu einer zuverlässigen Diagnose kommt, sollte der Patient nicht unnötig beansprucht werden. In vielen Fällen allerdings sind die einzigartigen Einsichten, die man bei dieser Untersuchung gewinnt, unverzichtbar.“