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Der Roboter für die Operation


Längst hat die Robotertechnik auch in der Medizin Einzug gehalten. Das sogenannte „Da Vinci“-System kommt bei der komplette Entfernung der Prostata bei Prostatakrebs, im Fachjargon radikale Prostatektomie genannt, am häufigsten zum Einsatz und bietet viele Vorteile für Patienten und Chirurg.

Schon seit mehreren Jahren ist das Da Vinci-System eine beliebte und komfortable Operationstechnik im Bereich der Urologie. Aber nicht nur in diesem Bereich kommt das System zum Einsatz. Der US-amerikanische Hersteller des Robotersystems gab ihm den Namen „Da Vinci“ in Anlehnung an die frühen Baupläne für „mechanische Ritter“, die Leonardo Da Vinci im 15. Jahrhundert entworfen hatte. Der Roboter verfügt über verschiedene Arme und hängt wie eine Spinne über den Patienten. Allerdings führt der Roboter keinen einzigen Operationsschritt selbst aus. Der operierende Arzt ist immer noch „Herr der Lage“ und steuert den Roboter mittels Joy-Sticks an einer Konsole, die nur wenige Meter von Operationstisch entfernt steht. Der Computer rechnet die großen Handbewegungen des Operateurs in kleine Bewegungen der Operationsinstrumente herunter. Mit den sehr feinen Scheren des Roboters sind präzise Schnitte möglich. Zudem kann der Roboter die Instrumente um die eigene Achse drehen lassen, was bei der menschlichen Hand aus anatomischen Gründen nur begrenzt möglich ist. Eine Kamera liefert dem Chirurgen zudem ein dreidimensionales Bild des Körperinneren, das vergrößert werden kann. Die Robotertechnik kompensiert einige Nachteile der herkömmlichen „minimal-invasiven“ Operationstechniken. Diese Techniken tragen auch den Namen „Schlüsselloch-Operationen“. Dabei werden über nur Zentimeter kleine Hautschnitte langstielige Operationsinstrumente in den Körper des Patienten eingeführt. Diese Operationstechniken versprechen Patienten wenig Blutverlust, kleinere Narben und einen kürzeren Krankenhausaufenthalt. „Auf dem urologischen Fachgebiet kommt zudem noch der Erhalt von Harnkontinenz und Potenz nach einer Operation als wichtiges Kriterium zum Tragen“, sagt Dr. Volker Brenneke, Experte für urologische Operationen in Berlin. Alles Vorzüge, die auch für das Da Vinci-Sytem gelten. Bei den herkömmlichen minimal-invasiven Techniken müssen sich jedoch die Chirurgen mit einer zweidimensionalen Sicht in das Körperinnere begnügen und zudem sind keine intuitiven Bewegungen wie beim Roboter möglich.