< PSA-Wert zur Früherkennung des Prostatakarzinom noch sinnvoll?

Der männliche Krebs


Männer sind von Blasenkrebs wesentlich häufiger betroffen als Frauen. Schlimmstenfalls droht die Entfernung der Blase. Wenn Experten die entsprechende urologische Operation durchführen, kann in vielen Fällen dabei die Potenz des Patienten erhalten bleiben.

Bei Blut im Urin sollten bei Männern die ersten Alarmglocken klingeln. Denn nur in selten Fällen ist das ein Zeichen für eine Krampfader in der Blase. In vielen Fällen handelt es sich um ein Anzeichen für Blasenkrebs. Natürlich gilt auch dann, je früher gehandelt wird, desto besser. Denn sollte der Tumor bereits eine gewisse Tiefe in der Blase erreicht haben, ist der Lymphabfluss betroffen und es kann zur Streuung des Krebs kommen. Männer sind statistisch gesehen dreimal häufiger von Blasenkrebs betroffen als Frauen. Als Risikofaktoren gelten Rauchen, der Umgang mit bestimmten Chemikalien und das Alter. Männer erkranken im Durchschnitt im Alter von 69 Jahren, Frauen mit 73 Jahren. Bei Blasenkrebs muss nicht immer sofort gleich die komplette Blase entfernt werden. Bei Tumorerkrankungen wird in verschiedenen Stadien unterschieden. Das Stadium T1G3 ist jenes, wo sich Urologen uneins sind, ob die Blase entfernt werden soll oder nicht. „Wir versuchen immer die Blase zu erhalten“, erläutert Dr. Volker Brenneke, Experte für urologische Operationen in Berlin. Wichtig für diese Entscheidung ist, wie weit der Tumor in die Blase hineinwächst und wie aggressiv das Tumorbild ist. Sollte dennoch eine Blasenentfernung notwendig sein, wird aus einem 70 Zentimeter langen Stück Dünndarm eine „neue“ Blase geformt. Die Blasenentfernung ist eine komplizierte Operation. Dabei geht es vor allem darum, den Schließmuskel zu erhalten. Nur so kann verhindert werden, dass der Patient nicht inkontinent wird. Auch der Darm muss nach der Entfernung des Stücks Dünndarm wieder „funktionstüchtig“ gemacht werden. „Aus vielen Gesprächen mit Patienten wissen wir, dass für Männer natürlich auch die Erhaltung der Potenz von großer Bedeutung ist“; sagt Dr. Brenneke. Auch die gilt es im Zuge der urologischen Operation zu erhalten. Bei jüngeren Männern unter 60 Jahre ist der Erhalt dieser Potenz statistisch gesehen gut möglich. Nur bei den über 60-jährigen liegt die Erfolgsquote nur noch bei 50 Prozent.

Immuntherapie vor Operation

Nicht immer ist eine Operation der Weisheit letzter Schluss. An vielen Fällen ist auch je nach Stadium und Ausprägung der Erkrankung eine Immuntherapie hilfreich. Dabei arbeiten Urologen mit BCG-Tuberkulosebakterien (Bazillus-Calmette Guérin). Die Bakterien erzeugen eine künstliche Entzündung in der Blase. Die Reaktion des Körpers ist eine sogenannte Immunantwort. Dies ist eine Reaktion des Immunsystems auf Organismen oder Substanzen, die als fremd erkannt werden. In der Medizin wird dabei zwischen angeborener und erworbener Immunantwort unterschieden. Bei der Immunantwort bilden eine Vielzahl von Zelltypen und bestimmte Faktoren ein gut auf einander abgestimmtes Abwehrsystem. Die „Eindringlinge“ werden schnell erkannt und angegriffen und sind in aller Regel bereits nach wenigen Stunden beseitigt.