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Ballaststoffe: gut gegen Nierensteine bei Frauen


Hat die Ernährung Einfluss auf die Bildung von Nierensteinen? Washingtoner Forscher gingen dieser Frage in Bezug auf Frauen nach. Ergebnis: Ballaststoffe reduzieren das Risiko.

Harnsteine setzen sich aus kleinen im Urin enthaltenen Teilchen zusammen, die sich in der Niere ansammeln. Abhängig vom Ort im Harntrakt nennt man sie Nieren-, Blasen- oder Harnleitersteine. Meist werden sie mit dem Urin wieder ausgeschieden; verdicken sie sich jedoch zu sehr, kommt es zu schmerzhaften Koliken.

Eine medikamentöse Therapie reicht dann womöglich nicht aus, oftmals müssen die Harnsteine zertrümmert oder (meist minimal-invasiv) operativ entfernt werden. Dass sich im Anschluss erneut welche bilden, ist damit nicht ausgeschlossen. Als Auslöser stehen die Gene und die Ernährung im Verdacht.

In Bezug auf den letzteren Faktor liefert eine US-Studie nun neue Belege. Forscher der University of Washington School of Medicine nahmen sich die Daten von fast 84.000 Frauen vor, die im Rahmen der Women’s Health Initiative (WHI) Observational Study über viele Jahre begleitet wurden. Nachdem andere potenzielle Risikofaktoren – etwa Übergewicht, Alter oder Diabetes – in Abzug gebracht wurden, zeigt sich: Eine ballaststoffreiche Ernährung mit reichlich Gemüse und Obst senkt signifikant das Nierensteinrisiko.

Weniger Harnsäure und Kalziumoxalat
Eine Einschränkung gibt es allerdings: Der Effekt der Ballaststoffe tritt nicht bei Frauen auf, die bereits an Nierensteinen leiden. Alle anderen aber haben bei hohem Gemüsekonsum (3–13,3 Portionen täglich) ein um 22 Prozent niedrigeres Nierensteinrisiko als bei geringem (0–1,2 Portionen). Bei Obst beträgt die Risikoreduktion 15 Prozent (3–11 Portionen gegenüber 1). Durch die ballaststoffreiche Ernährung sei der Harntrakt weniger mit Harnsäure und Kalziumoxalat übersättigt, vermuten die Forscher.

Zu den vielen anderen Vorteilen dieser Ernährungsweise tritt also mit der Nierenstein-Prävention – nunmehr wissenschaftlich valide beglaubigt – ein weiterer. Und damit ein Grund mehr, so oft wie möglich zu Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten zu greifen. Dass der Effekt bei Männern ebenfalls auftritt, liegt – auch wenn es für sie keine vergleichbare Studie gibt – durchaus nahe.